Wiking: VÖV-Standard-Linienbus (SL I) u. Vergleichsmodelle

#1 von Siegstrecke , 20.02.2024 20:39

Hallo zusammen,

ich hoffe, dass ich nicht "gekreuzigt" werde, da ich innerhalb kurzer Zeit einen weiteren Bus-Thread eröffne. Ich gestehe, dass ich mich zur Zeit verstärkt mit dem Thema befasse (zu den Gründen komme ich noch - so wie ich Zeit habe).
Auch dieser Thread soll keine Abkehr vom großen Thread "Autobusse" sein (>hier klicken<). Aufgrund der dort gezeigten Vielfalt und Initiativen einiger Bastler, wird dieser Thread sich sogar stark auf den anderen Thread beziehen.

Der VÖV-Standard-Linienbus (SL I) wurde von 1968 bis 1987 bei verschiedenen Herstellern produziert. Die Firma Wiking bildete die Varianten O 305 und O 305 G des Herstellers Mercedes-Benz nach und hatte die zuerst genannte seit dem Jahre 1976 im Sortiment. Der Maßstab wird in der Wiking-Datenbank mit 1:90 angegeben.
Eine Aufstellung der verschieden Modelle ist absolut wünschenswert, würde aber meiner bescheidenen Meinung nach keinen weiteren Thread rechtfertigen.
Ein ganz interessanter Aspekt sind aber bestimmte bastlerische Topprojekte im Vergleich mit heutigen Hochleistungsmodellen. Das werde ich aber später in einem gesonderten Beitrag näher erläutern.

Warum ich persönlich von diesem Uraltmodell nicht mehr loskomme, werde ich schon im Folgebeitrag mitteilen (ein wenig Geduld bitte).


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RE: Wiking: VÖV-Standard-Linienbus (SL I) u. Vergleichsmodelle

#2 von Siegstrecke , 20.02.2024 21:19

Hallo allerseits,

einen Mercedes-Benz O 305 gab es schon 1978 auf unserer Familienanlage. Es war das Busmodell! Ich muss dazu sagen, dass ich den VÖV-Standard-Linienbus als erstes Busmodell überhaupt erst realisiert habe. An Vorgängermodelle und andere Bustypen aus jener Zeit gibt es nur ganz vage Erinnerungen.
Somit drehte der Bus auf der Anlage stetig seine Runden. Wenn andere Kinder anwesend waren, wollte auch nur jeder diesen Bus spielen. Der Bus fuhr auf einer (sauber) aufgemahlten Straße zwischen Bahnhof und Endstation. Es war ein kurzer Linienweg (Zwischenhalte gab es nicht). Die sogenannte "Endstation" gibt es bei mir heute noch und wird auf einer etwaigen Folgeanlage als Bushaltestelle Verwendung finden. Dieses Wartehäuschen sah einfach wie viele Buswartehäuschen im Rhein-Sieg-Kreis bzw. Siegburg aus (es gab aber auch schon neuere). FAM-Kollegen hatten mich zu Beginn meiner Mitgliedschaft schon aufgeklärt, dass dies eventuell gar kein H0-Modell sei (leider finde ich den betreffenden Thread zur Zeit nicht). Für mich ist es ein Erinnerungsstück, was ich leider nicht ersetzen kann.
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Leider besaß ich nur einen Bus. Der Bus hatte den harten Dienst durch Kinderhände auch nicht überlebt. Zuerst fehlten die Spiegel, dann war eine Querstrebe gebrochen - später gab es einen Riss in den Scheiben und vom Heck war etwas herausgebrochen. Somit seht Ihr hier ein in späteren Jahren erworbenes Modell.

Mit dem anderen Bus wollte niemand so richtig spielen. Er hat es überlebt und es ist noch das Originalmodell aus den 1970er Jahren.
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Vermutlich wollen Kinder mit dem spielen, was sie tagtäglich sehen. Als Kinder imitierten wir nicht nur das Motorengeräusch oder die Haltestellenansage des des Fahrers, sondern es war auch ständig das typische "Tschtsch" zu hören (Geräusch der zu öffnenden und schließenden Drucklufttüren).

Nun könnte ich mir heutzutage das VÖV-Modell in erheblich besseren Zustand besorgen. Die Modelle von heute sehen wirklich spitzenmäßig aus. Jedoch gibt es so detailgetreue Nachbildungen, dass ich eine fiktives Verkehrsgesellschaft überhaupt nicht nachbilden könnte (ich kenne bei heutigen Modellen keine fiktiven Nachbildungen). Hinzu käme der maßstäbliche Aspekt. Die neueren Modelle wären die Riesen unter meinen Fahrzeugmodellen (der Maßstab des Wiking-Modells soll hier später auch noch behandelt werden). Zusammen mit diesen herrlichen Kindheitserinnerungen räume ich den heutigen Modellen leider nur wenig Chancen bei mir ein.


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RE: Wiking: VÖV-Standard-Linienbus (SL I) u. Vergleichsmodelle

#3 von Siegstrecke , 20.02.2024 22:35

Hallo,

zu Beginn der 1980er Jahre hat es dann auch ein Wiking-Gelenkbus (O 305 G) zu uns geschafft. Es war ein weinroter Bus, dem eine Sparkassen-Werbung beigelegt war. Die Familienanlage gab es schon nicht mehr. Es gab Teppich-Bahning und es wurde mit den Modellautos gespielt. Mein Bruder und seine Freunde waren nun in dem Alter wie ich und meine Freunde beim ursprünglichen Modell. Was soll ich sagen - dem Gelenkbus war kein langes Leben beschieden. Bevor man auch nur die Möglichkeit hatte, einem anderen Kind zu erklären, dass das Gelenk durch Fahrtennachbildungen zerstört wird, war das Gelenk schon in Bewegung gebracht worden.

Heute besitze ich zwar drei Gelenkbusmodelle, jedoch bin ich mir über den Einsatz im Unklaren. Es sind m. E. die einzigen Fahrzeugmodelle, mit denen ich tatsächlich nicht spiele. Sie verbringen ihre meiste Zeit in der Faltschachtel.
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Ich halte sie auch nicht für Spielmodelle. Ich habe ihr Gelenk auch noch nie benutzt. Irgendwie sind sie mir zu schade. Klingt bei einem Spielbahner wie mir zwar komisch, ist aber so.
Im Einsatz sind nur die Modelle des Mercedes-Benz O 305.
Ich rechtfertige das so:
Die Stadt Trier hatte im Jahre 1980 95.000 Einwohner. Sie war und ist kreisfreie Stadt. Trier war damals die fünftgrößte Stadt in Rheinland-Pfalz. Obwohl Trier ein Oberzentrum des Landes war und ist und man sie vom Flair zu den gewachsenen und historischen Großstädten zählen müsste (was sie heute wieder ist), besaß die Stadt bis circa Mitte der 1980er Jahre keine Gelenkbusse. Vielleicht war es eine Fehlplanung der örtlichen Verkehrsbetriebe? Die Standard-Linienbusse waren jedenfalls oft sehr voll. Selbst in Siegburg fuhren seit Beginn meiner Erinnerungen auf der damaligen Linie 1 der Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) auf der Relation "Siegburg Bundesbahnhof - Köln-Zündorf" VÖV-Gelenkbusse. Meine Großeltern wohnten in Trier damals an der innerstädtischen Hauptausfallstraße Richtung Norden (Paulinstraße - nicht weit von der Porta Nigra). Da Trier etwas länglich war, fuhren dort zwei ganz wichtige innerstädtische Buslinien.
Linie 3 "Nells Park" (Verteilerkreis) - Innenstadt - Feyen
Linie 4 "Nells Park" (Verteilerkreis) - Innenstadt - Weismark
Beide Linien wurden im Zehn-Minuten-Takt bedient und waren ständig überfüllt. Heute (und seit vielen Jahrzehnten) werden dort selbstverständlich Gelenkbusse bei gleicher Taktung eingesetzt.
Somit gibt es bei meinem fiktiven Verkehrsbetrieben die gleiche Planungsschwäche.
Noch ein Nachtrag zu Trier: Das Bevölkerungswachstum ist so hoch, dass sich die drittgrößte Stadt des Landes Rheinland-Pfalz (Koblenz) Gedanken machen muss, ihren Rang zu verlieren. Trier ist in (und schön)!

Zurück zum Wiking-Gelenkbus:
Am Gelenkbus sieht man auch Formenunterschiede zum Standard-Linienbus-Modell. Teilweise wurden diese auch farblich hervorgehoben.
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RE: Wiking: VÖV-Standard-Linienbus (SL I) u. Vergleichsmodelle

#4 von Siegstrecke , 22.02.2024 20:13

Hallo zusammen!

Tja, der "liebe Maßstab!"

Ich befinde mich persönlich ja in der "Maßstabsfalle" von Wiking. In dieser "Maßstabsfalle" bin ich aufgewachsen und habe mich entschieden, in dieser zu leben. Der VÖV-Standard-Linienbus (SL I) von Wiking trägt mit seinen Maßen gehörig dazu bei.
Ich habe ihn noch nie vermessen. Doch auch mein nicht hervorragendes Augenmaß sagt mir, dass dieses Modell doch sehr klein geraten ist. Das größte Problem ist, dass Produkte anderer Hersteller somit ein unstimmiges Bild erzeugen. Da mir viele Wiking-Schätzchen ans Herz gewachsen sind, muss ich halt etwas darauf achten, dass Neuerwerbungen einen gefälligen Eindruck zum Altfahrzeugpark machen.
Ein Fuhrparkwechsel wird in keinster Weise angestrebt! Ich denke, dass ein Märklin-Nostalgiker sich nicht von seinen 24-cm-Wagen trennen wird, um 1:87-Wagen einzusetzen. Er wird seinen Wagenpark ebenfalls so gestalten, dass bei seinen Zügen mit dem alten Material ein gefälliges Bild entsteht.
Zudem wird mir beim Spielen mit meiner kleinen Tochter immer wieder klar, dass die Einfachheit der Wiking-Fahrzeuge beim Spielbetrieb weiterhin unschlagbar ist (z. B. Lkw-Zughaken im Zusammenspiel mit der Anhänger-Deichsel).
Meine Tochter ist auch weit vorsichtiger und zurückhaltender beim Spiel, als ich es damals war.
Erleichterung - braves Kind (😏)!

Nun lässt mich diese Vorgehensweise auf das eine oder andere Modell verzichten zu wollen. Bei Reisebussen ist noch der größte Freiraum für mich, da deren Sonderbauarten ohnehin andere Maße einnehmen.
Vergleich von Wiking und Brekina
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Vergleich von Wiking und Herpa
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Schwieriger wird es bei anderen Linienbussen. Die heutigen VÖV-Busmodelle kommen somit leider nicht in Betracht (obwohl ich sie spitzenmäßig finde).
Ein (für mich) gefälliges Aussehen ergibt sich noch mit einem anderen Wiking-Bus.
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Vergleich Wiking und Brekina
IMG-20240222-WA0002.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
IMG-20240222-WA0001.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)


Hier habe ich auch noch zwei schöne Bildeinstellungen von zwei Forenkollegen gefunden.

Zitat von adlerdampf im Beitrag Autobusse



Zitat von Chaotenbahner im Beitrag Autobusse



Zunächst einmal vielen Dank den beiden!
Man sieht natürlich, dass der VÖV-Bus (SL I) von Wiking zu den kleinsten gehört. Selbst wenn man die Nachfolgebauart von Wiking betrachtet (VÖV-Bus - SL II), sieht man schon den Größenunterschied, der ein Zusammenspiel mitunter optisch erschwert.
Trotzdem ist es interessant, den Wiking-Bus im direkten Vergleich anzusehen. Wenn Bussammler im FAM Lust haben und Vergleichsmodelle besitzen, können sie diese gerne mal veröffentlichen.


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RE: Wiking: VÖV-Standard-Linienbus (SL I) u. Vergleichsmodelle

#5 von Siegstrecke , 24.02.2024 20:16

Hallo,

das letzte Auslieferungsmodell dieses Bustyps gabe es im Jahre 1998 (Quelle: Wiking-Datenbank). Es war ein Werbemodell des Unternehmens CT-Arzneimittel (Marke "Bronchobest").
Wäre es nicht wieder an der Zeit, dieses Modell erneut aufzulegen?
Ich musste dies als Frage formulieren. Eine Aufforderung möchte ich nicht an Wiking richten. Dazu kenne ich den Markt und eine etwaige Käuferschicht zu wenig (ich weiß ja noch nicht einmal, ob ich zur Käuferschicht dazugehören würde - es käme auf das Modell an).
Die Konkurrenz würde ich aufgrund der hochdetaillierten Modelle der anderen Hersteller als hart betrachten. Allerdings gibt es Sammler, die einem Wiking-Modell trotzdem den Vorzug geben würden. Wiking hat sich in "seinem Maßstab" immer noch ein Kundenklientel bewahrt, die alte Modelle weiterhin erwerben. Diese Modelle sind dann mitunter farblich so aufgewertet, dass sie ganz klar zeitgemäß sind.
Wäre eine solche Überarbeitung etwas für diesen Bus (mit zeitgenössischer Werbung, in zeitgenössischer Lackierung verschiedener Stadtwerke)?


Wie so ein neu aufgelegtes Modell des Busses aussehen könnte, zeigt uns unser Forenkollege Hans-Christian (Herr Mertens). Ich gehe allerdings davon aus, dass nicht jeder so eine Begabung besitzt, sich solche Modelle selbst zu erschaffen. Für mein Empfinden sind es Modelle, die durchaus mit heutigen Modellumsetzungen mithalten können.
Damit man in diesem Thread auch mal etwas richtig Schönes sieht, habe ich zwei ausgesuchte Bilder seines Beitrages hier eingestellt.

Zitat von Herr Mertens im Beitrag Autobusse



Zitat von Herr Mertens im Beitrag Autobusse



Hans-Christians Berichte und seine vollständigen Bilderserien über seine Umbauten sind ab diesem Beitrag abrufbar (>hier klicken<).


Gruß Martin


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