Ausstattung fürs heimische BW ?

#1 von adlerdampf , 02.05.2010 09:12

Hallo Leute,

gestern war Tag der Arbeit; =großer Waschtag und Aböltag für Loks.
Dabei fiel mir wie durch Zufall die alte Fleischmann 41 aus den 60er in die Hände. Vor der Revision war das Fahrverhalten doch recht bescheiden. Erst bei voller Spannung des Trafos fuhr diese mehr oder weniger ruckartig. Der Stromverbrauch lag bei fast 2 Ampere. Da war Abhilfe angesagt.

1. Gehäuse runter
2. Gestänge ab
3. Motor ausbauen und zerlegen
4. Räder von Achsen abzeihen
5. Rahmen zerlegen
6. alle Teile gründlich reinigen
7. alles wieder zusammen bauen
8. Lok abölen

Ergebnis: Lok fährt wie frisch ab Werk. Soweit so gut.
Bei den Arbeiten machte sich die Erkenntnis breit, dass ein Ultraschallbad die Arbeit vereinfachen und gründlicher arbeiten würde. (steht somit auf Wunschliste). Nur die Sache mit den Rädern von den Achsen runter und wieder drauf war doch recht mühsam, ohne die Räder zu zerbrechen oder die Achsen zu verbiegen.

Nun die Fragen an die Schraubergemeinde:

1. Abzeihwerkzeug für Lokräder
a. hat wer Erfahrung mit soetwas?
b. wer ist der Hersteller für Abzieher im Kleinformat?
c. Bezugsquellen?

2. Aufpresseinrichtung
a. hat wer Erfahrung mit soetwas?
b. wer ist der Hersteller für Presswerkzeuge im Kleinformat?
c. Bezugsquellen?

3. Gestängeschrauben
Steckschlüssel von 1,5mm bis max. 3mm
a. Hersteller?
b. Bezugsquelle?

4. Ultraschallbad
a. hat wer Erfahrung mit soetwas?
b. wer ist der Hersteller für Ultraschallbäder im passenden Format?
c. Mit oder ohne Heizung?
d. Bezugsquellen?


Herzlich gegrüßt aus der heimlichen Bierhauptstadt Deutschlands, Kulmbach
Karsten


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RE: Ausstattung fürs heimische BW ?

#2 von Expressler , 02.05.2010 09:50

Hallo Karsten,

auf einen Teil Deiner Fragen kann ich antworten.
Abzieh- und Aufpress-Vorrichtungen für Radsätze sowie Steckschlüssel für Gestängeschrauben gibt es bei Fohrmann. Siehe dort unter Spezialwerkzeuge für Modellbahner.
Abzieh- und Aufpress-Vorrichtungen bietet auch Bernd Tauert an. Siehe dort unter Kommerzielles.
Über Erfahrungen damit kann ich leider (noch) nichts berichten, ebenso wie ich auch bei Ultraschallbädern passen muss.
Ich hoffe, es hilft trotzdem für den Anfang.

Gruß in die Bierhauptstadt

Günther


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RE: Ausstattung fürs heimische BW ?

#3 von Ochsenlok , 02.05.2010 10:28

Hallo Karsten,

zunächst Vorsicht mit Ultraschalllbädern: ich habe es damit geschafft, die Lackierung abzulösen! Der Dreck dagegen war teilweise resistent, vor allem die fettigen Rückstände an den Rädern. Davon kann ich nur abraten, es sei denn, es handelt sich um reine metallische, unlackierte Teile.

Abzieh- und Aufpresswerkzeug hat Günther ja schon angegeben, aber man kann sich sowas auch ganz gut selbst bauen bzw. improvisieren. Das ist natürlich nicht ganz so gut, aber billiger .

Ich mach mal paar Fotos von meinem selbstgebauten Werkzeugle und stell es später hier wieder ein.*)
Bemerkung: Gerne mach ich das auch nicht, weil gerade bei den älteren GFN-Modellen manchmal die isolierten Achsnaben brüchig werden, und dann wird´s kritisch, und die Drehbank muss herhalten.

Bald mehr *)
Dennis


 
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RE: Ausstattung fürs heimische BW ?

#4 von modellbahner , 02.05.2010 10:42

Hallo Leute,

was die Demontage der Radsätzen angeht, so hat Günther ja schon alles gesagt.
Die Montage von Radsätzen gestaltet sich da schwieriger.
In dem Thread Radsatztausch habe ich bereits geschrieben.

Zitat von modellbahner
Die Montage ist schwierig und ohne eine Montagevorrichtung nicht exact zu bewerkstelligen.
Neue Räder sollte man mit einer konischen Reibahle leicht aufreiben. Anschliessend kann man sie locker auf die Achse schieben und ausrichten.
Für die endgültige Montage wird das Rad mit der Vorrichtung endgültig aufgepresst.
Ich habe einen Schraubstock mit Schwalbenschwanzführung für diesen Zweck hergerichtet.

Es gibt Leute, die behaupten eine Rad mit einem Rundholz exact montieren zu können. Das kannn niemals funktionieren.


Ergänzend zu dem Schraubstock muss ich noch sagen, dass nicht jeder Schraubstock mit besagter Schwalbenschwanzführung geeignet ist. Man muss darauf achten, dass der Schraubstock kein Seitenspiel hat.
Er wurde so hergerichtet, dass man die Radaufnahmen an den Backen des Schraubstocks befestigen und exact ausrichten kann.

Die Vorrichtung von der Firma Tauert ist ähnlich, wie die von der Firma Fohrmann seinerzeit.
Wenn die Bohrungen nicht sauber fluchten, was bei meiner fohrmannschen Vorrichtung der Fall war, dann wird das nichts mit exactem Montieren.

Bei Radsätzen, die schon einmal montiert waren, muss man vorsichtig sein. Die Gefahr, dass sich die Räder später lösen, ist sehr gross.

Zitat von Ochsenlok
Bemerkung: Gerne mach ich das auch nicht, weil gerade bei den älteren GFN-Modellen manchmal die isolierten Achsnaben brüchig werden, und dann wird´s kritisch, und die Drehbank muss herhalten.


Dann sollte man das nicht isolierte Rad von der Achse ziehen damit das Isolierte Rad auf der Achse bleiben kann. Man muss ja nciht beide Räder von der Achse abziehen.
Das Rad sitzt zwar fester auf der Achse. Aber die Probleme mit der Isolierbuchse lassen sich damit vermeiden.

Gruss
Oswin



 
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RE: Ausstattung fürs heimische BW ?

#5 von gorx4 , 02.05.2010 11:24

ultraschall:

ich reinige alles damit und habe nur die allerbesten erfahrungen gemacht. ein gutes (und günstiges) gerät gibt es ab und zu bei aldi. ca. 20 euro. das ist kein scherz, dieses ding hat super testergebnisse und rezensionen. auch die kleinbahnsammler schwören drauf.

da es eher klein ist, muß man mehr zerlegen oder auf raten säubern.

http://show.picr.de/Bild-4185917.html vorher
http://show.picr.de/Bild-4185919.html dazwischen
http://show.picr.de/Bild-4185944.html nachher


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RE: Ausstattung fürs heimische BW ?

#6 von modellbahner , 02.05.2010 11:31

Hallo Leute,
man sollte die Warnung von Dennis nicht herunter spielen.
Je nachdem, wie eine Lackschicht aufgebaut ist, kann es durchaus passieren, dass man sich eine Lackierung zerstört.

Elektronikschaltungen sollte man auch nicht mit Ulttraschall reinigen.
Andererseits schadet es nicht so ein Gerät zu besitzen.

Gruss
Oswin



 
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RE: Ausstattung fürs heimische BW ?

#7 von adlerdampf , 02.05.2010 14:55

Hallo Leute,

schon mal Danke für die Info´s.

Bezüglich Werkzeuge werde ich wohl mal bei Fohrmann vorstellig. Gesamtwunschliste 270,-€. Man braucht zwar nicht alles gleich und sofort, aber es beruhigt, wenn man es hat.


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RE: Ausstattung fürs heimische BW ?

#8 von Ochsenlok , 02.05.2010 19:30

Zitat von modellbahner
Dann sollte man das nicht isolierte Rad von der Achse ziehen damit das Isolierte Rad auf der Achse bleiben kann. Man muss ja nciht beide Räder von der Achse abziehen.
Das Rad sitzt zwar fester auf der Achse. Aber die Probleme mit der Isolierbuchse lassen sich damit vermeiden.

Gruss
Oswin



Hallo Oswin,

stimmt meistens, aber hier ausgerechnet nicht: Die GFN 1364 (BR41, alt) und die 1324 (BR65DB, alt) haben ein spezielles Stirnradgetriebe im Rahmen, so dass zwischen den Rahmenwangen noch ein relativ breites Zahnrad verbleibt! Somit muss man in diesem Fall tatsächlich beide Kuppelräder je Achse abziehen, damit es völlig auseinandergeht.

@gorx4: Das Aldi-Gerät kenn ich nicht. Ich hatte mal eins von Tschibo, das brachte nichts, da kann ich auch mit dem Waschlappen durchs Gesicht fahren, bringt genau so viel.
Das gefährliche Gerät, was mir den Lack auf Gehäuseteilen glatt abgesprengt hat, war ein Profi-Gerät wie man es bei Juwelieren und in Labors benutzt. Ich vermute, der Grund für die Ablösung war eine Schwingungsanregung an dem Kunststoff-Gehäuseteil, den der nicht mehr so ganz taufrische Lack nicht verkraftet hat. Das Schlimme: nur ca. 30% des Lacks gingen ab (an einem GFN-Güterwagen), fürs Wiederneulackieren hat es also auch nicht getaugt.

@ Karsten:
Ich habe schon einige Räder abgezogen und wieder montiert, wobei ich die größten Probleme nicht mit dem Abziehen und taumelfreien Wiederaufpressen habe, sondern mit der genauen Winkelstellung der Kurbelzapfen, da die Treibstangen ja ovale Bohrungen zum Längenausgleich infolge Seitenverschiebung bei Kurvenfahrt haben und somit für die Justierung nicht dienen können. Wenn aber die rechte und die linke Seite nicht ziemlich genau den gleichen Versatz haben, klemmt das Gestänge in den Totpunkten. Für dieses Problem habe ich noch keine saubere Lösung. Ich mach es nach Augenmaß, indem ich quer durchs Fahrgestell peile und mich an den Speichen der Lokräder orientiere. Wie machen das die Profi-Kollegen ???

Wie angekündigt, habe ich mal ein Foto von meinem selbstgebauten Abzieher samt Zeichnung und Maßen gemacht:



Das Ding ist aus Stahl (St37), kann man aber noch besser aus Messing machen. Dann kann man auch die Traverse direkt aus 6mm Rund absägen und in ein Vierkant 10x10 mit 6er Loch einlöten, so braucht man keine Drehbank.
Wichtig ist bei der Herstellung vor allem, dass die beiden Abzieharme gemeinsam bearbeitet werden, damit sie genau gleich aussehen und das Rad nicht schief abziehen. (Hinweis: Die Zeichnung zeigt den linken Abzieharm in der Position für große Räder, den rechten in der Pos. für kleine!)
Die Druckschrauben sind für stumpfe Achsen (ist montiert) und für Spitzengelagerte Achsen (steht daneben und hat am Ende eine kegelförmige Bohrung).
Die Handhabung ist für Leute mit Modellbaufingern recht einfach, aber etwas Fingerspitzengefühl braucht man doch:
erstens, um die Druckschraube genau in der Mitte zu halten,
zweitens: zum Drehen der Druckschraube benutze ich eine Sechskantnuss SW7 (ohne Knebelgriff oder Schraubendrehergriff), das reicht meist; nach fest kommt ab! !

Zum Aufpressen verwende ich einen kleinen Maschinenschraubstock, der gut parallel geführte Spannbacken hat (mit zwei Rundführungen), und zwei genau planparallele Aluklötzchen mit Löchern für die meist im Wege stehenden Kurbelzapfen auf den Treibrädern oder Spitzenlager der Laufachsen von Wagen. Beim Aufpressen klemme ich meist meine Schieblehre direkt mit zwischen die Radreifen *) und lese das richtige Maß beim Aufpressen direkt digital ab, damit ich nicht wieder zurück muss.
*) Au wenn das mein alter Meister hört, das kostet mindestens ´nen Kasten Bier!!! :

Für die Ritzel der Antriebsmotoren habe ich einen anderen selbstgebauten Spezialabzieher ohne verstellbare Arme. Bei den Zinkdruckgussritzeln geht das auch vorsichtig mit zwei kleinen Schraubenziehern, da diese Ritzel ja sowieso nicht stramm sitzen und irgendwann von selbst abfallen. Aber bei den neueren Messingritzeln ist die Presspassung ziemlich knorke...(von einem Extrem ins andere).

Soweit meine Ausführungen. Ob das zur Nachahmung für Dich sinnvoll ist, kannst nur Du selbst beurteilen.
Wenn was unklar ist: nachfragen.

Viele Grüße
Dennis


 
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RE: Ausstattung fürs heimische BW ?

#9 von modellbahner , 02.05.2010 19:51

Hallo Leute,
Bilder sagen bekanntlich mehr als tausend Worte.
Dieses Bild zeigt wie man ein Rad mit dem Fohrmann Abzieher abziehen kann


Zum Zentrieren der Radbohrung wird das Rad in das Drehfutter einer Drehbank eingespannt. Mit der Reibahle wird die Achsbohrung leicht konisch erweitert.



Nachdem das Rad locker auf die Achse aufgeschoben wurde, wird es zum Schluss mit der Montagevorrichtung endgültig aufgepresst


Gruss
Oswin



 
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RE: Ausstattung fürs heimische BW ?

#10 von Expressler , 02.05.2010 19:56

Zum Thema Radsätze abziehen hier noch eine Information.
Fohrmann liefert bei seiner Abziehvorrichtung folgende Gebrauchsanweisung mit (anklicken zum Vergrößern):



Günther

P.S. Die Abziehvorrichtung ist nicht die im obigen Beitrag gezeigte.


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RE: Ausstattung fürs heimische BW ?

#11 von modellbahner , 02.05.2010 20:11

Hallo Leute,
das in der Anleitung beschrieben Verfahren klingt etwas kompliziert.

Bei meiner Abzievorrichtung handelt es sich um eine Abziehvorrichtung aus älterer Produktion.

Ich kann in meine Spindel verschiedene Einsätze stecken.
Wenn ich spitzengelagerte Radsätze abziehe, dann verwende ich einen Dorn, der in der Mitte ein kleines Loch hat.

Durch das Loch wird die Spitze der Achse nicht beschädigt.

Gruss
Oswin



 
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RE: Ausstattung fürs heimische BW ?

#12 von Expressler , 02.05.2010 20:21

Zitat von modellbahner
Ich kann in meine Spindel verschiedene Einsätze stecken.
Wenn ich spitzengelagerte Radsätze abziehe, dann verwende ich einen Dorn, der in der Mitte ein kleines Loch hat.


Hallo Oswin,
diese verschiedenen Einsätze gibt es mei meiner (neueren) Version auch.
Was mich etwas irritiert: Gibt es Loks, bei denen man die Radscheiben abziehen muss, um die Achsen ausbauen zu können? Von meinen alten Trix Express-Loks kenne ich sowas nicht. Das ist ja dann wirklich kompliziert, mit dem Abzieher zwischen die Räder zu kommen.

Gruß Günther


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RE: Ausstattung fürs heimische BW ?

#13 von adlerdampf , 02.05.2010 20:49

Hallo Günther,

so wie Dennis es schon beschrieben hat, gibt es (gab es) bei Fleischmann die 41er und 65er (beide aus den 60er Jahren) ein Getriebe, welches von außen nicht einsehbar ist. Es sind eigendlich nur ein paar Zahnräder. Diese liegen aber innerhalb(!) des Rahmens. Bei diesen Loks wird die letzte Achse (die unter dem Führerhaus) direkt durch das Motorgetriebe angetrieben. Die Kraft wird dann auf die anderen Achsen nicht über das Gestänge sondern über eben diese Zahnräder weiter gegeben. Wenn man nun eine gründliche Reinigung vornehmen möchte (nach 50 Jahren denke ich mal ganz o.k.) muss man halt tatsächlich beide Räder von der Achse abnehmen, reinigen und dann halt wieder drauf. Natürlich so, das das Ganze bei der Fahrt nicht klemmt. Diesmal hab ich es mit "grobschlosserischen Werkzeugen" hinbekommen. Schraubendreher um die Räder runter zu kriegen, Wasserpumpenzange und digitalem Messschieber zum wieder drauf pressen. Und die Maschine läuft wie ab Werk. Aber Schweißperlen standen schon auf der Stirn.


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RE: Ausstattung fürs heimische BW ?

#14 von Expressler , 02.05.2010 21:03

Hallo Karsten,

vielen Dank für die Erläuterung. Mit Fleischmann (obwohl wie Trix aus Nürnberg) kenne ich mich überhaupt nicht aus.
Natürlich ist eine Grundüberholung nach 50 Jahren in Ordnung. Allerdings überrascht es mich, dass damals schon jemand Konstruktionen erdacht hat, die so eine Absicht für Laien fast undurchführbar machen.
Umso erfreulicher, dass es Dir gelungen ist.

Ein Prost nach Kulmbach!

Günther


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RE: Ausstattung fürs heimische BW ?

#15 von adlerdampf , 03.05.2010 09:39

Hallo Günther,

ganz so ist es nicht. Diese "userunfreundliche" Konstruktion beruht darauf, dass man den 360er Radius schaffen muss. Wenn die Achsen fest im Rahmen sitzen, kommt man bis zur ersten Weiche oder Gleisbogen. Dann wäre da Schluss. Also ersann man den Kunstgriff der Seitenverschiebbarkeit der Achsen. Da die Antriebszahrräder aber relativ schmal sind, für den engen Radius aber mehr Verschiebbarkeit gefordert wird, hat man halt breite Zahnräder ins Innere verlegt. Außen wären diese nicht machbar gewesen. Schau Dir mal das Bildchen an, ich hoffe es erklärt die Problematik.



Last Dich von den Zahnrädern an allen oberen Rädern nicht täuschen. Nur das Rad rechts im Rahmen wird vom Motorgetriebe angetrieben. Die anderen von den beschriebenen Zahnrädern im Inneren. Man hat halt gleiche Räder verwendet, weil einfacher. Auch ist hier die Naht der zwei Rahmenteile zu erkennen.


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RE: Ausstattung fürs heimische BW ?

#16 von Expressler , 03.05.2010 10:20

Hallo Karsten,

danke für die bebilderte Erklärung.
Das mit der Seitenverschiebbarkeit ist klar, die muss gegeben sein.
Nur das mit dem Rahmen hätte man vielleicht anders lösen können. Bei den alten Trix Express-Dampfloks ist er auch "zweigeteilt", ab er in einen oberen und einen unteren Teil. Der untere Teil besteht lediglich aus einer sogenannten Achshalteplatte, die man nach Entfernen von zwei oder drei Schrauben abnehmen kann. Dann lassen sich die Achsen einfach entnehmen. Aber jeder konstruiert halt anders.

Viele Grüße

Günther


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RE: Ausstattung fürs heimische BW ?

#17 von Ochsenlok , 03.05.2010 10:50

Zitat von adlerdampf
Hallo Günther,

....Also ersann man den Kunstgriff der Seitenverschiebbarkeit der Achsen. Da die Antriebszahrräder aber relativ schmal sind, für den engen Radius aber mehr Verschiebbarkeit gefordert wird, hat man halt breite Zahnräder ins Innere verlegt....
Last Dich von den Zahnrädern an allen oberen Rädern nicht täuschen. Nur das Rad rechts im Rahmen wird vom Motorgetriebe angetrieben. Die anderen von den beschriebenen Zahnrädern im Inneren.... .




Hallo Karsten,

dank Deiner Erklärung weiß ich endlich jetzt auch, warum diese Getriebekonstruktion so entstanden ist. Da hätte ich auch selbst drauf kommen müssen!

Die gleiche Konstruktion wurde auch bei der 1367 von GFN verwendet, das ist ja das gleiche Fahrgestell wie 1364 (vgl. http://alte-modellbahnen.foren-city.de/t...leischmann.html

Ich habe nochmal versucht, das innenliegende Getriebe einsehbar zu machen, indem ich schräg von hinten rechts hereingeschaut habe


bzw. es von innen beleuchtet habe (von links betrachtet):


Nicht so ganz einfach, aber ich glaube, man kann den massiven Stirnrad-Zwischenradsatz und auch deren Achszapfen in der Rahmenwange erkennen.


@ Karsten: Nochmals danke Dir für die Erleuchtung!!

Gruß Dennis


 
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Seitenverschiebbarkeit

#18 von gn800 , 03.05.2010 13:50

Hallo Leute, dieser Kunstgriff wurde auch beim Vorbild angewandt, aus einem ähnlichen Grund. Weil diese Vorrichtung erst später erfunden wurde, hatten die ersten Loks nur maximal zwei bis drei Achsen. Grüße Johannes


"Klinik" für alte Märklin- Krokodile, andere "Patienten" werden natürlich auch kompetent versorgt.


 
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