Mignon Lok Umbau auf Gleichstrom

#1 von Gelöschtes Mitglied , 10.02.2010 12:32

Hallo,
neben der von Fritz gezeigten Möglichkeit kann man die Mignon-Lok auch ohne Eingriff in die Substanz auf Gleichstrom umrüsten:
Dazu werden erst die Feldspulendrähte abgelötet. Um den ggf. wieder zu verwendenden Umschltklotz nicht zu beschädigen, sollte die Löthitze mit einer Zange ableitet werden:




Danach den Umschaltklotz abschrauben:




An Stelle des Umschaltklotzes wird mit einer kürzeren Schraube (20mm) eine Lötfahne angeschraubt und nach oben umgebogen:

Der abgeschraubte Umschaltklotz wird mit seiner Schraube zur Seite gelegt und für einen eventuellen Rückbau aufgehoben.

An die Lötfahne wird der eine Wechselstrom-Eingang eines kleinen Brückengleichrichters gelötet, der andere Eingang wird einfach in den Spalt des vom Schleifer kommenden Blechs geklemmt.
So bekommt die Feldspule über den Brückengleichrichter unabhängig von der Polung am Gleis immer Strom in derselben Richtung, währen der Anker beim Polwechsel umgepolt wird, was Dreh- bzw. Fahrtrichtung ändert.

Eine zusätzliche Raffinesse:
Dazu wird eine Magnetspule benötigt. Nach einigen Fehlversuchen hat sich die aus dem Relais Nr. 505196 von Conrad mit ca. 320 Ohm Innenwiderstand (=Stromverbrauch < 50mA) als geeignet erwiesen:

Nach Befreien aus dem Gehäuse und Abtrennen aller überflüssigen Bleche und Kanten passt sie gut in den vorderen Kessel:

Die Umschaltwelle wird durch eine 1,5mm starke Messingwelle ersetzt, auf die unten eine Messingscheibe in der Größe der originalen Isolierscheibe auf der Umschaltwelle gelötet wird. In der Mitte muss ein Magnet befestigt werden. Da die beiden von mir vorgesehenen Rundmagnete mit 1mm Mittelloch nicht durch die untere Öffnung des Kessels passen, habe ich die neue Welle mit 1mm durchbohrt und in die Bohrung einen kurzen Draht eingelötet:

Nach dem Zusammenbau und Festschrauben der Rauchfahne müssen die Magnete auf die kurzen Drähte aufgeschoben und mit etwas Sekundenkleber fixiert werden, was nicht ganz einfach geht, jedenfalls geht es bei dem ersten nicht mit einer Zange oder Pinzette. Ich habe ihn von einem Kupferdraht aus aufgeschoben. Der zweite wird dann von dem ersten gegenüber automatisch angezogen.

Hier ist der Brückengleichrichter fertig eingebaut und die Magnetspule mit Drähten versehen, die parallel zu den Gleichrichtereingängen an diese angelötet werden. Die Magnetspule ist für einen besseren Sitz im Kessel und zur zusätzlichen Isolierung mit Isolierband umwickelt:
Noch mal etwas größer dargestellt:


Die Magnetspule wird beim Zusammenbau nach vorne in den kessel gedrückt, bis sie ca. 2mm herausragt, sie wird nach dem Verschrauben des Kessels zusätzlich von der Lötfahne gehalten, die den Massekontakt gibt.

Die ersten Fahrversuche habe ich mit dem Märklin Gleichrichter 494 gemacht, hier in Vorwärtsfahrt:

...und rückwärts, ohne dass die Rauchfahne zwischen den Bildern berührt wurde:


Da die Lok beim Wechsel der Polung erst in der Gegenrichtung leicht anfährt, bevor sich die Rauchfahne dreht, hat man den Eindruck, dass sie vom Fahrtwind herumgedrückt wird. Fand sogar meine technisch sonst uninteressierte Frau lustig.
Die Sache mit der Rauchfahne funktioniert natürlich auch bei dem von Fritz beschriebenen Umbau. Bin ggf. zu Hilfestellung gerne bereit.
Gruß, elaphos



Mignon-Motor-Umbau auf Gleichstrom

#2 von Fritz Erckens , 11.02.2010 11:06

Hallo elaphos,

da ich heute nicht zum Altweiberfastnacht " rodeln " will, sitze ich lieber in der warmen Stube und studiere mit Interesse deinen beschriebenen Umbau vom Motor der MIGNON-LOK! Bist ja ein hervorragender Feinmechaniker, die berühmte MIGNON-RAUCHWOLKE sogar mit einer AUTOMATIC-WENDE zu versehen!!! Das wird auch den "MIGNON-HELMUT" begeistern. Ich würde es nicht hinkriegen, da mir dafür 1. die nötigen Montagefähigkeiten fehlen und 2. ich nicht die Geduld hätte, den Umbau vorzunehmen....Muss ja, wie deine Ehefrau sagte, lustig aussehen, wenn sich die Rauchfahne nach Fahrtrichtungswechsel selbstständig dreht!

Auf meiner MIGNON-ANLAGE lasse ich nur noch die Loks fahren, die ich mit den CARRERA-Motoren ausgestattet habe. Die Laufeigenschaften sind einfach besser, vorallem der Langsamlauf und der störungsfreie Betrieb. Die Originale werden so geschont und der Nachwelt erhalten....

Es freut mich wirklich, daß sich ein eingefleischter "MÄRKLINIST" wie DU mit der MIGNON-BAHN befasst, wobei wohl eine gewisse Jugenderinnerung eine gewisse Rolle spielen mag!!!

Ein schönes Winterwetter-Wochenende wünschend!

MIGNON-GRUSS von Fritz

P.S. Kann das immer noch nicht mit dem Transport der geloadeten Fotos auf die Forumsseite......Bin wahrscheinlich zu blöd, im "hohen" Alter die richtigen Tasten in der richtigen Reihenfolge zu betätigen! Bei der Vorschau sind nie die geloadeten Fotos drauf.


 
Fritz Erckens
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