1465Sh mit Zinkpest

#1 von Startset1000 , 13.11.2017 15:31

Hallo allerseits,

ich bin bisher von Zinkpest / Gusspest / interkristalliner Korrosion verschont geblieben, aber nun habe ich meine Bestände an Schadfahrzeugen des Kesselwagens 1465 Sh (2. und 3. Version) durchgesehen, ob ich sie retten oder schlachten soll. Aber was ist das, die eine Fahrgestell-Hälfte dieses Wagens sieht irgendwie komisch aus:


Ein Stück am Längsträger ist schon herausgebröselt und jemand hat mit Klebstoff nachgeholfen:


Radlager Gegenseite:


Oberseite Bremserbühne:


Unterseite Bremserbühne:


Ob Fleischmann hier irgendeinen Restbestand an geteilten Fahrgestellen verarbeitet hat?

Der Wagen ist möglicherweise nicht völlig im Originalzustand, denn im Schlitz der Bremserbühne steckt ein abgebrochener Fuß eines Kunststoff-Bremserhäuschens.
Edit 14.11.2017 10:40: Wohl doch Originalzustand, die Dixi-Klos (Bremserhäuschen mit rundem Dach) waren auch aus Kunststoff und von unten festgeschmolzen, das passt.

Gruß
Harald


 
Startset1000
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zuletzt bearbeitet 14.11.2017 | Top

RE: 1465Sh mit Zinkpest

#2 von DOCMOY , 13.11.2017 15:58

Servus,

ja das ist leider Zinkpest, tritt ja bevorzugt vor allem bei Modellen auf, die z.B. auf Dachböden starken Temperaturunterschieden und/oder wechselnder Luftfeuchte ausgesetzt waren.

Durch Fehlverarbeitung (zu schnelles Abkühlen, zu geringe Gußtemperatur) hat Spritzguß sehr oft auch interne Spannungen, führt zu einsetiger Verformung/Verziehen , wenn das Material eine weile lagert und "zu kriechen anfängt", ähnliche Effekte gibt es auch bei bestimmten Kunstoffspritzgußteilen. Manche Märklinwagen sind bekannt, daß sie fast nur in "bananisiertem Zustand " zu bekommen sind.

Die Legierungsbestandteile dehnen sich unterschiedlich aus, es kommt an den Korngrenzen des materials s zu Haarrissen und dann reagiert das Material ab und an noch mit der Luft, die auf Dachböden der 60-er Jahre auch ganz gerne noch vom Hausbrand belastet war. (Stichwort Schwefeldioxid ).

Weiterer Effekt, durch Temperaturwechsel kristallisiert das Material um und hat dadurch Volumszunahme ... Prozeß ist nicht umkehrbar, aber Gott sei Dank, auch nicht für andere Modelle "ansteckend" , wie das Immer wieder behauptet wird.

Genau diese Effekte sieht man leider an Deinem Wagen.

Leiden viele Modelle aus der Zeit, bekam einmal eine Liliput Lok ÖBB 1010 von einem Bekannten geschenkt, lag 40 Jahre in der Originalschachtel am Dachboden ... alle mechainischen teile und das Gehäuse neuwertig, die Zinkdruckteile zerbrachen beim "hinhusten" ...

LG
Fritz


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