Merkwürdiges Verhalten der Stromversorgung mit Titan-Trafo

#1 von Eisenbahn-Manufaktur , 09.11.2016 11:23

Hallo Leute,

ich weiß nicht, ob das Thema hier richtig angesiedelt ist, daher --> Admins, bitte ggf. verschieben.

Also:

Ich versorge meine Spur 0-Anlage mit dem Titan-Trafo 997 ("Oldtimer-Trafo") und dem nachgeschalteten Gleichrichter / Polwendeschalter Titan 311.

Ausgangs-Situation: Reglerstellung = 0.

Am Ausgang des Trafos ist keine Spannung messbar:



Am Ausgang des Gleichrichter / Polwendeschalters ist eine Spannung messbar.



Wenn ich jetzt ein sehr empfindliches Birnchen an den Ausgang des Gleichrichter / Polwendeschalter 331 anschließe (4-Volt-Birne), brennt diese nicht, erst nach Bewegen des Reglers aus der Nullstellung heraus. Dann ist aber auch am Trafo-Ausgang eine Spannung messbar.

Ich habe einen weiteren Titan 997 und noch zwei weitere Gleichrichter / Polwendeschalter 331 in Reserve, auch bei Tests mit diesen Geräten tritt dieses Phänomen auf.

Was kann das sein? Woher kommt diese Spannung?


Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht!

Klaus


 
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RE: Merkwürdiges Verhalten der Stromversorgung mit Titan-Trafo

#2 von RailFun , 09.11.2016 11:35

Hallo Klaus,

solche Phantomspannungen sind heutzutage durchaus nichts ungewöhnliches mehr.

Dein Messgerät ist nur sehr empfindlich und hat einen sehr hohen Innenwiderstand, und woher auch immer fängt sich dein Gleichrichter eine Spannung ein.
Er arbeitet dabei quasi wie eine Art Radioempfänger.
Heutzutage ist die Umgebung durch WLAN und Handynetzwerke schon richtig Elektrosmog verseucht ;-)

Sobald du dann irgendetwas anschließt, verschwindet diese Spannung sofort.

Möglicherweise reicht dazu auch schon dein Hautwiderstand aus, wenn du mal beide Finger befeuchtest, und damit die Ausgangsklemmen des Gleichrichters berührst.

Schöne Grüße
Peter


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RE: Merkwürdiges Verhalten der Stromversorgung mit Titan-Trafo

#3 von Eisenbahn-Manufaktur , 09.11.2016 12:01

Hallo Peter, das ging ja schnell mit der Antwort! Danke!

Ist ja aber schon erschreckend, oder?


Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht!

Klaus


 
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RE: Merkwürdiges Verhalten der Stromversorgung mit Titan-Trafo

#4 von henner.h , 09.11.2016 14:25

Hallo Klaus,
in dem Gleichrichter wird höchstwahrscheinlich nicht nur eine Brückengleichrichtung verbaut sein. Sicher ist noch mindestens ein größerer Kondensator zum Glätten der Gleichspannung verbaut. Der ist beim Abschalten der Eingangsspannung nicht sofort entladen und Du kannst noch eine Spannung messen. Beim Anschließen der Glühlampe (geringer Kaltwiderstand) wird die gepufferte Spannung sofort entladen.
MfG,
Henner


 
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RE: Merkwürdiges Verhalten der Stromversorgung mit Titan-Trafo

#5 von Eisenbahn-Manufaktur , 09.11.2016 15:57

Henner, es bleibt merkwürdig:

Wenn ich im geschilderten Fall während des Messens einen Verbraucher zuschalte (Lok aufs Gleis stelle), geht die Anzeige im Meßgerät auf 0 Volt (Kondensator entleert?). Wenn ich dann den Verbraucher wieder entferne (Lok vom Gleis nehme), springt die Anzeige im Meßgerät wieder auf den alten Wert, ohne, daß ich den Regler des Trafos auch nur berührt habe! Wie gesagt, am Ausgang des Trafos liegen nach wie vor 0 Volt an.

Erklärung: hier spukt es!


Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht!

Klaus


 
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RE: Merkwürdiges Verhalten der Stromversorgung mit Titan-Trafo

#6 von telefonbahner , 09.11.2016 16:08

Hallo Klaus,
die digitalen Messgeräte gauckeln einem oft mal irgend einen Messwert vor den sie wohl irgendwo aus dem nirgendwo gefangen haben.
Für Prüfzwecke habe ich mir deshalb aus dem "Wühltisch" eines Bastelmarktes ein "Analoges Messeisen mit Zeiger" für 5 € gekauft und mit dem komme ich da ganz gut klar.
Interessant ist es dann die beiden (Zeiger- bzw. Digi-anzeige) mal in einem Messaufbau direkt zu vergleichen.
Spannungsmesser parallel Differenzen bis zu 50 % ! Strommesser in Reihe , naja es fließt Strom aber wie viel ??
Wie sagte schon mein alter Lehrmeister: Wer viel misst misst meist Mist

Gruß Gerd aus Dresden


 
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RE: Merkwürdiges Verhalten der Stromversorgung mit Titan-Trafo

#7 von RailFun , 09.11.2016 17:18

Zitat von Eisenbahn-Manufaktur im Beitrag #5

Erklärung: hier spukt es!


Hallo Klaus,

klar, es war ja auch gerade erst Halloween, und das sind die Nachwirkungen

Aber Spaß beiseite, das beschriebene Verhalten spricht für die "Radiotheorie". In Deinem Raum sind entsprechende Felder unterwegs, die eingefangen und über den Gleichrichter in eine messbare Spannung umgewandelt werden.
Die "eingefangenen" Leistungen sind aber minimal, weswegen schon ein kleiner fließender Strom die Spannung verschwinden lässt.

Noch viel Spaß mit deinen "Geistern" wünscht
Peter


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RE: Merkwürdiges Verhalten der Stromversorgung mit Titan-Trafo

#8 von Siki , 09.11.2016 19:51

Zudem gibt es auch noch das Phänomen der Leerlaufspannung, bei gewissen Netzteilen, bricht die Spannung ein bisschen zusammen, sobald man einen Verbraucher anschliesst.

Lg Simon


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RE: Merkwürdiges Verhalten der Stromversorgung mit Titan-Trafo

#9 von Sammelwahn , 09.11.2016 21:33

Der Gleichrichter steht zwischen den zwei Transformatoren, da kommt es natürlich zu induktiver Übertragung. Die Leistung ist nur sehr gering, wie du schon bemerkt hast. Aber im Endeffekt ist das kein anderes Prinzip als das, welches man z.B. von drahtlosen Ladegeräten für Handys oder Zahnbürsten kennt.

mit bestem Gruß
Arne

P.S. Ich kenne einen Fall aus der Industrie, da wurde mehrfach ein CO2 Löschanlage ausgelöst, da das Sensorkabel zu nah an großen Trafos vorbeiführte und die induktive Übertragung auf das Kabel wirkte.


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RE: Merkwürdiges Verhalten der Stromversorgung mit Titan-Trafo

#10 von Eisenbahn-Manufaktur , 09.11.2016 22:05

Hallo Arne, guter Tipp. Ich werde morgen mal den 100 VA-Licht-Trafo stilllegen, und dann mal schauen, was die Geister-Spannung dann sagt.


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Klaus


 
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RE: Merkwürdiges Verhalten der Stromversorgung mit Titan-Trafo

#11 von Eils Wolfgang Kaeppel , 10.11.2016 00:39

Hallo Klaus

Morgen zun Stammtisch rhein-Sieg bringe ich mal mein Digital Messgerät mit , da entsteut schon eine Spannung wenn die Mess-Stripen frei herumhängen.
die angezeigte Spannung wechselt auch ständig. Wenn ich nun die Stripen zusammenhalte zeigt das Messgerät 0 Volt an.
auch dein 100VA Travo strahlt Magnetwellen aus.

Schöne Grüße aus dem Taunus.

Eils Wolfgang


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RE: Merkwürdiges Verhalten der Stromversorgung mit Titan-Trafo

#12 von Eisenbahn-Manufaktur , 10.11.2016 06:57

Guten Morgen.

Auch nach Abschalten des 10 VA-Trafos ändert sich nichts.

Es gibt wohl zwei Möglichkeiten:

Zum einen: Der Trafo führt in Nullstellung noch eine Spannung und es fließt ein kleiner Strom, der zum Aufladen des Kondensators im Titan 311 führt.

Zum anderen: Externe Aufladung durch Induktion, woher auch immer (Fahr-Trafo, Elektro-Nebel).

Oder aber doch die Spannungs-Geister.....

Aber wie Gerd aus Dresden schon schrieb: "wer viel mißt, ........"


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