RE: Die Historie der Lünenschloss-Minitrix-Anlage

#51 von Klein_Elektro_Bahn , 01.01.2018 13:06

Zitat von metallmania im Beitrag #50
... Interessant sind die Schreiben, um einen Auftrag zu erlangen. Und TRIX war hier letztendlich der falsche Ansprechpartner.

Ich meine, dass Trix keineswegs der fasche Ansprechpartner für das Lünenschloss'sche Angebot war. Im Beitrag #12 schrieb ich ja schon, dass Lünenschloss über 10 Jahre lang an den Auftraggeber Arnold nach eigenen Angaben 4.000(!) kleine rapido-N-Modellbahnen lieferte. Diese bot Arnold als Katalogware seiner "baufaulen Kundschaft" als "Sofort-fertig-zum-Spielen"-Anlagen oder seinen Händlern als Ausstellungsanlagen zur Verwendung im Schaufenster oder im Verkaufsraum an. Damals war es noch sehr verbreitet, dass Modellbahnhändler mit einem Fahrbetrieb der kleinen Züge auf solchen Schauanlagen das Interesse von jungen und junggebliebenen "Herrschaften" weckten und damit einen verstärkten Kaufanreiz erzeugten. Auch für das Unternehmen ROKAL fertigte Lünenschloss 1968 einige wenige TT-Schauanlagen.

Zitat von metallmania im Beitrag #50
... Aber damals ging es ja noch nicht immer um Modellbau, sondern um Spielwert und Verkauf.

Richtig, den Moba-Herstellern ging es in erster Linie um den Verkauf bzw. vermehrten Absatz der hauseigenen Spielwarenangebote. Und die Unternehmen Arnold und ROKAL nutzten die Werbewirksamkeit solcher Händler-Schaufensteranlagen zur Umsatzsteigerung.

Obwohl Lünenschloss die Musteranlage spürbar detaillierter und kompletter ausgestaltete als die späteren ROKAL-Schauanlagen und sie auch deutlich preisgünstiger anbot (45 DM Preisdifferenz), lehnte Trix das Angebot vorgeblich wegen der Preisgestaltung ab. Ich vermute aber, dass Lünenschloss beim Aufbau dieser Minitrix-Musterschauanlage den Fehler machte, zu viel N-Zubehör des Wettbewerbers Arnold verwendet zu haben, und das dem potenziellen Auftraggeber Trix missfiel.

K_E_B


Gruß aus Lobberich, der Heimatstadt der ROKAL-Bahn



Infos für ROKAL-Bahner: www.ROKAL-Freunde-Lobberich.de


 
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zuletzt bearbeitet 01.01.2018 | Top

RE: Die Historie der Lünenschloss-Minitrix-Anlage

#52 von Blech , 01.01.2018 16:57

Ralf,
wenn Lünenschloss für Arnold arbeitete,
dann hatte er allemal bei Trix schlechte Karten!
Bei Trix war man lange Jahre auf Arnold sauer -und wie!
Bei meiner Recherche zur Schiebetrix-Geschichte erlebte ich dazu einiges:
Man warf bei Trix der Firma Arnold vor, man habe Trix schmählich hintergangen!
Die Geschichte:
Trix hatte wenig Kapazität und gab die Schiebetrix-Fertigung an Arnold.
Dort entwickelte man dann, oder genau zu dieser Zeit, die Rapido 200 -was man Trix allerdings verschwieg, wenn es so war.
Und Trix vermutete, dass man mit Schiebetrix den Arnold-Konstrukteuren den Anlass geliefert habe.
Ob das stimmt, wurde seinerzeit -es war wirklich Krach in Nürnberg- auch vom Miba-Chef WeWaW angezweifelt und er schreib auch dazu.
Die Zeitspanne passt nicht so richtig. Arnold war wohl schon früher an der Arbeit zur Rapido. Das vermuteten damals Nürnberg-Kenner.
Egal -bei Trix war man stinksauer, holte sofort Schiebetrix zurück -und strich dieses Programm dann bald aus den Katalogen.
Minitrix wurde daheim elektrisch -aber das dauerte noch etwas.
So ist es durchaus denkbar, dass der Herr Lünenschloss mit seiner Arnold-Verbindung wortwörtlich ausgetrixt worden ist.
Alles Gute für 2018!
Botho


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