Metamorphosen I - Fleischmann BR 103 (4375) digitalisieren

#1 von hansi59 , 11.02.2013 10:39

Moin Leute,

heute möchte ich auch mal was beitragen für das Forums-Archiv.

Letztes Jahr habe ich mich, entgegen ursprünglicher Absichten, doch für den Umstieg auf digital entschieden. Die Möglichkeiten, die sich bieten, sind einfach zu verlockend. Da ich kein Sammler bin, dem die Originalität seiner Stücke über alles geht, habe ich mich entschlossen, meine alten Fleischmann-Schätzchen aus der Kindheit zu "verhunzen" und ihnen mit der einen oder anderen Radikal-OP ein zweites Leben im 21. Jahrhundert einzuhauchen.

Was ich hier vorstelle, werden die Profis hier nicht als besondere Leistung ansehen, viele werden Umbauten so oder ähnlich durchgeführt haben und kein Aufsehen davon machen. Meine Absicht ist jedoch nicht, irgendjemanden zu beeindrucken, sondern dem allumfassenden Archiv "Internet" einen Beitrag hinzuzufügen, über den über die Suchmaschinen vielleicht andere ermutigt werden, die mit dem Gedanken spielen, sich mit der Digitalisierung ihrer alten Loks zu befassen.

Also, was braucht man? Ein paar Grundkenntnisse in Elektrik, Elektronik. Ein kleines bisschen Erfahrung im Löten. Jeder, der bisher an seiner analogen Anlage gewurschtelt hat und ein paar elektrische Relaisschaltungen oder Verdrahtungen hinbekommen hat, sollte keine Bange haben. Werkzeug: Nicht mehr als das übliche. Ein Dremel oder eine ähnliche Kleinbohrmaschine nebst Zubehör hilft ungemein.

In diesem Sinne: Los geht's.

Mein erster Versuch gilt einer zeitlosen Schönheit, dem Traum meiner Jugendjahre: der Fleischmann BR 103, GFN Nr. 4375.

Sammlerleitfaden: der E-Lok-Star der 70er, die E103


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Viele Grüße aus Hannover
Hans


 
hansi59
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zuletzt bearbeitet 30.12.2014 | Top

RE: Metamorphosen I - Fleischmann BR 103 (4375) digitalisieren

#2 von hansi59 , 11.02.2013 11:06

So, hier sehen wir mal die Ausgangslage von oben. Nach Abnahme des Gehäuses (5 Gewindeschrauben an der Chassisunterseite lösen, je eine hinter jedem Puffer und eine zentrale Schraube in der Mittenbohrung) finden wir eine kleine Platine vor, die neben den Leiterbahnen auch zwei Glimmlampen für die Maschinenraumbeleuchtung beherbergt.


Bild 1

Seitliche Betrachtung auf der Motorseite. Gut zu sehen der vollmetallene Motorschild des Rundmotors, der im Zuge der Digitalisierungsarbeiten noch ein Thema sein wird.


Bild 2

Für den Anfänger ist es jetzt wichtig, dass er gaaaaanz mutig ist. Rückbaumöglichkeit ist was für Feiglinge und hält uns nur auf. Nachdem man alles einmal gewissenhaft betrachtet hat, tief durchatmen und gleich Nägel mit Köpfen machen: alles ab! Wir brauchen von dem ganzen analogen Gedöns nichts mehr!



Bild 3

Hier sehen wir die Einzelteile nach dem ersten Radikalschnitt. (Auch die schwarzen Gehäuseschrauben sind gut zu sehen. - Sie wurden hier in das Oberchassis zurückgeschraubt, damit sie nicht verloren gehen, was sie sehr gerne tun, die blöden Biester.) Das Motordrehgestell bekommt man raus, indem man das Unterchassis an der Stelle, an der das Drehgestell eingehängt ist, vorsichtig etwas auseinanderdrückt, nachdem man das Drehgestell in den linken oder rechten Anschlag gebracht hat. Beim erstenmal noch hakelig, aber wenn man den Dreh raus hat, eine Sache von Sekunden.

Auf dem Bild kann man auch schon erkennen, wie's weitergeht: Beim Elektronikhändler besorgt man sich eine Experimentierplatine, am besten die, die jeweils drei Rasterpunkte mit einer Leiterbahn verbinden. Aus dieser Platine wird ein Stück herausgeschnitten oder gebrochen, das die Außenmaße der zu ersetzenden Analogplatine besitzt. (Zum Zuschneiden von Platinen mal googlen. Meine Versuche, die mit dem Dremel zu flexen, wurden durch Giftschwadenalarm unterbrochen, so dass ich zum Anritz- und Über-die-Kante-Brechen-Verfahren gewechselt bin.) Wie das Bild enthüllt, ist meine Technik auch da noch verbesserungsfähig, aber wenn man kein Ästhet aus Prinzip ist, reicht's für den ersten Versuch.

In die Platine werden zunächst die Befestigungslöcher gebohrt, für deren Lage die ausgebaute Platine als Lehre dient.

(Fortsetzung folgt.)


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Viele Grüße aus Hannover
Hans


 
hansi59
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zuletzt bearbeitet 11.02.2013 | Top

   

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