Große Fallhakenkupplung

#1 von Ochsenlok , 29.04.2012 21:30

Hallo zusammen,

vor kurzem fand ich bei einem Modell einer BR80 (GFN #1320, spätere Version mit schnellem Getriebe, aber ohne Schleifpilz) falscherweise diese großte Fallhakenkupplung vor:

Es ist meine erste, und die Konstruktion fand ich recht interessant. Zudem hat eine der beiden Kupplungen geklemmt, so dass ich sie sowieso zerlegen musste.
Wie man oben sieht, besteht sie aus fünf Teilen, die ich mangels Stückliste oder technischer Beschreibung mal folgendermaßen benannt habe:
Pos. 1 Kupplungsträger
Pos. 2 verschiebliche Pufferplatte
Pos. 3 Druckfeder
Pos. 4 Fallhaken (am unteren Entkupplungshorn beschädigt)
Pos. 5 Bolzen
Darunter ist sie im Zusammenbau zu sehen.

Die Kupplung wird entkuppelt, indem man entweder von Hand das "Hörnchen" (H) im nächsten Bild nach hinten schiebt oder an der Entkupplerstange (A), z.B. mit Hand- oder E-Entkuppler, nach oben drückt, so dass der Fallhaken um den Bolzen (5) nach oben schwenkt.

Interessant ist, dass am Fallhaken oben eine kleine Rastnase angebracht ist (magentafarbig hervorgehoben). Da die Druckfeder (3) danach die gesamte Pufferplatte (2) wieder nach vorne schiebt, bleibt der Fallhaken somit in geöffneter Position stehen.

Erst beim Erneuten Anfahren der Pufferplatte (Stoß S in cyanfarbiger Pfeilrichtung), also z.B. beim Ankuppeln des nächsten Waggons, wird die Pufferplatte nach hinten geschoben, die Druckfeder gespannt, wodurch die Rastnase des Fallhakens freigegeben wird und an der Sperrkante (R) vorbei nach unten saust.


Obiges Bild zeigt die Kupplung wieder in der normalen Kupplungsposition.
Der Fallhaken hat somit nicht nur eingekuppelt, sondern wird auch am leichten Hochschlagen, z.B. beim Überfahren eines Weichenherzstücks, durch die Rastnase gehindert.

So oder ähnlich haben sich die Konstrukteure die Funktion hoffentlich gedacht, meiner Meinung nach also, um ein direktes Wiederverriegeln nach dem Entkuppeln und das ungewollte Öffnen während der Fahrt zu verhindern. Ob evtl. damit vielleicht auch eine Vorentkupplung realisierbar ist, kann ich momentan nicht beurteilen, weil ich keine zwei funktionierenden Fahrzeuge damit ausgerüstet habe (noch nicht). Meines Erachtens funktioniert das aber nicht, weil beim Weiterschieben der entkuppelten Einheit die Prallplatten nach hinten zur Pufferbohle hin verschoben würden und dann... siehe oben. Kann aber auch sein, dass man zumindest einzelne Wagen vorentkuppelt weiterschieben könnte, wenn eine einigermaßen gefühlvoll regelbare Rangierlok dies vornimmt (also nicht gerade oben zitierte 1320 mit Renngetriebe ) Und natürlich müssten beide Fahrzeuge mit diesen Kupplungen ausgestattet sein. Sie scheint mir auch kompatibel zu den späteren kleinen Fallhakenkupplungen zu sein.
Vielleicht kann mich einer der GFN-Profis aber eines Besseren belehren, ich bin gespannt und freue mich auf Eure Kommentare.

Leider fehlt an meinen beiden Exemplaren der untere Teil der schrägen Entkupplerstange. Wenn jemand noch eine intakte baugleiche Kupplung besitzt, wäre es sehr nett, wenn er nachmessen und mir die Länge des Originalteils mitteilen könnte, oder noch besser ein Foto ähnlich wie obiges einstellt, an dem ich die Länge und Form "auf dem Monitor" abmessen könnte.

Viele Grüße
Dennis


 
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RE: Große Fallhakenkupplung

#2 von adlerdampf , 29.04.2012 22:09

Hallo Dennis,


vorentkuppelt


gekuppelt


gekuppelt mit "normaler" Fallhackenkupplung

Also, das vorentkuppelte Schieben funktioniert. Solange es nicht zu schwer ist, bleiben die Kupplungen auch offen. Das Ganze funktioniert jedoch nur mit gleichartigen Kupplungen. Sobald eine normale Hackkupplung auftaucht, ist das System mit der Vorentkupplung nicht mehr funktionsfähig.
Der nach unten zeigende Hebel ist etwa 10mm lang und wie man auf dem letzten Bild erkennen kann gerade so über der Schienenoberkante. Daher ist es auch schwierig Wagen mit ungekürzter Kupplung zu bekommen.


Herzlich gegrüßt aus der heimlichen Bierhauptstadt Deutschlands, Kulmbach
Karsten


Fleischmann H0, die einzig wahre Gleichstrombahn


 
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RE: Große Fallhakenkupplung

#3 von *3029* , 29.04.2012 22:21

Hallo Dennis,

diese Kupplung wurde soweit mir bekannt ist nur 1952 verbaut. Ich kann dir leider nicht mit einer intakten Kupplungs"vorlage" dienen, bekannt ist mir aber dass die Entkupplerstange oft bewusst durch Abzwicken gekürzt wurde um bei Verwendung der Fleischmann-Waggons auf Märklin-Gleisen evtl. Kurzschlüssen durch Berühren der Stange mit dem Mittelleiter vorzubeugen.

Viele Grüsse

Hermann



 
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RE: Große Fallhakenkupplung

#4 von frankenmafia , 29.04.2012 23:36


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RE: Große Fallhakenkupplung

#5 von Ochsenlok , 30.04.2012 15:47

Hallo @frankenmafia,

danke, da hätte ich auch selbst drauf kommen können. Jedenfalls gibt es bei der verlinkten Quelle ein Bild ziemlich genau von der Seite, so dass ich die originalen Abmessungen der Entkupplerstange ganz gut abschätzen kann.

Gruß
Dennis


 
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RE: Große Fallhakenkupplung

#6 von Gelöschtes Mitglied , 30.04.2012 16:15

Hallo Dennis,

Vielleicht ist dieses Bild hilfreich:


zuletzt bearbeitet 30.04.2012 16:17 | Top

RE: Große Fallhakenkupplung

#7 von Ochsenlok , 01.05.2012 14:12

Hallo Bart,

besten Dank, das ist noch besser als auf dem Monitor zu messen. Und verkratzt den Monitor nicht so !

Nochmals Danke
Dennis


 
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