BTTB auf Rokal-Gleisen

#1 von halud62 , 17.12.2011 00:44

Hallo und Guten Tag,

bin erst seit ein paar Tagen hier gelandet; bislang als Leser. Sehr interessantes Forum, hab beim lesen schon etliches gefunden, wovon ich zuvor nicht maal den Hauch einer Ahnung hatte (denke da z.B. nur an die TT-Schiebebühne aus Kesselsdorf). Toll, dass es dieses Forum gibt.

Nun habe ich aber auch gleich mal eine Frage: Dass Rokal-fahrzeuge ihre Schwierigkeiten mit dem BTTB- bzw. Tilliggleis haben, ist ja hinlänglich bekannt. Wie sieht die Sache aber nun anders herum aus - also BTTB / Tillig & Co. auf Rokal-Gleisen. Ok, dass es auf Gleisen der 4. Generation (wußte vorher nur, dass es Vollprofil- und Hohlprofilgleise bei Rokal gab) wohl funktioniert, hab ich schon herausgefunden. Aber klappt es auch mit den Hohlprofilgleisen?
Ich habe nämlich vor einiger Zeit eine Kiste mit eben diesem Gleismaterial bekommen. Daraus soll in nächster Zeit eine kleine Anlage entstehen, die Gleise weitgehend gut erhalten sind. Ich hab auch ein paar Donnerbüchsen, D-Zugwagen und Güterwagen von Rokal, ebenso eine Einfach-89er (die aber momentan das Fahren verweigert - Licht geht). Zwar bin ich nahezu jeden Tag bei Ebay auf Pirsch, aber bisher hatte ich immer Pech beim Mitbieten von Rokal-Loks.
Achja, und gleich noch eine Frage: Schon mehrmals las ich, dass die Weichen 4. Generation nur mit diesen spezielen Schalter geschaltet werden dürfen (oder sollten). Eigentlich wollte ich meine Weichen (zumindest vorerst) mit den BTTB-Tastenpulten oder noch besser mit den Pilz-Hebelstellwerken (natürlich die für Momentstrom!) ansteuern. Wäre das machbar?

Falls es interessiert, hier noch ein paar Gedanken, wie ich mir meine künftige Rokal-Anlage vorstelle:
- als vorrangige Ausstellungsanlage knzipiert (als Kreisverkehr in welcher Form letztlich auch immer)
- Thema eingleisige Nebenbahn mit kleinem Durchgangsbahnhof und einem Werks-Anschlussgleis
- angedachte Tfz dementsprechend BR 80 / 89, T3, LVT, V 60, BR 24
- Epoche für mich unwichtig, weil ich kein Epochen-Hai bin; bei mir fährt, was mir gefällt (allerdings nun nicht grade ne T3 vor TEE-Wagen)
- Gebäude und Zubehör (Ausnahme Figuren, Straßenfahrzeuge) aus den 50er / 60er Jahren, allenfalls noch früher 70er; vorerst von TeMos, OWO, Auhagen etc., später soweit beschaff- und vor allem bezahlbar auch Rokal-Zubehör
- Geländegestalltung mit DDR-Streumehl (gefärbte Sägemehl), Plastiktannen bzw. diese Flaschenputzer-Fichten mit dem runden Holzfuß, schaumstoffbeflockte Laubbäume aus den 50er / 60ern, Schottermatten

Gruss Hannes


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RE: BTTB auf Rokal-Gleisen

#2 von rokalisti , 17.12.2011 20:29

Servus Hannes,

zunächst möchte ich Dich hier im kleinen aber feinen Unterforum ROKAL begrüßen.
Ein weiterer ROKALer tut gut, da es hier in letzter Zeit etwas ruhig geworden ist. Aber vielleicht ändert sich das ja jetzt.

Deine Idee, die ROKAL-Hohlprofilgleise zu verwenden, wird nur noch von wenigen ROKALern geteilt, die eine Anlage aufbauen. In der Regel stellen alle auf ROKAL-Neusilber-Vollprofil um, auch wenn dieses Gleismaterial recht teuer ist und man sich damit andere Probleme ins Haus holt. Darüber hast Du hier im Forum zum Thema "Neusilber-Vollprofil" bestimmt auch schon etwas gelesen. Kurz zu Deiner Frage - bei Vollprofil-Weichen ist es nur wichtig, dass Momenttaster verwendet werden. Welcher Hersteller ist egal - ich verwende z.B. meine alten Märklin-Stellpulte 7072.

Sofern die Hohlprofilgleise in einem guten Zustand sind - nicht verbogen, kein Rost - spricht eigentlich nicht viel dagegen, diese zu verwenden. Auf zwei Dinge musst Du jedoch achten. Durch Korrosion an den Gleisverbindern erhöht sich der Innenwiderstand der Gleise, wodurch Du an mehreren Stellen der Bahn Anschlussgleise für die Stromversorgung einplanen musst. Selbst auf einem Streckenabschnitt von nur fünf bis sechs Schienen kann es passieren, dass die Lok kontinuierlich langsamer wird. Ein weiterer Nachteil sind die Weichen, wenn eine kleine 3-achsige Lok (80, 89, T3, V60) langsam darüber fährt und durch mangelnden Kontakt stehen bleibt. Ansonsten laufen die Modelle auf gut verlegten Gleisen fast genauso gut (oder schlecht, wie man's nimmt) wie auf Vollprofil.

Bei BTTB Modellen sehe ich eigentlich keine Probleme, da Zeuke-Wegwerth bzw. BTTB ein vergleichbares Hohlprofil verwendet haben. Meine wenigen BTTB-Modelle, eine BR 56 mit zwei Container-, ein Tank- und ein Rungenwagen, liefen jedenfalls problemlos auf meiner alten ROKAL-Bahn mit Hohlprofil. Die BTTB-Modelle lassen sich zudem über Austauschkupplungen gut in den ROKAL-Fuhrpark integrieren, sofern Du bei den Größenverhältnissen die notwendigen Kompromisse eingehen kannst.

Problematischer wird es bei aktuellen TT-Modellen, da z.B. Dampfloks wie die 01 und 03 von Tillig oder die 44 von Roco für Radien über 330mm konzipiert sind und daher auf dem ROKAL-Normalkreis nicht mehr fahren können. Da Du aber eh mit kleinen Loks unterwegs sein wirst, sehe ich hier auch keine Probleme.
Bei der Anlagengestaltung kannst Du auch auf die Faller-Häuser der 50er und 60er Jahre zurückgreifen. Gerade die Bahnbauten sind oft etwas kleiner, als es dem H0 Maßstab entsprechen würde und da gerade die ROKAL-Loks eher 1:100 als 1:120 sind, wirken echte TT-Gebäude oftmals etwas mickrig. Ansonsten gefällt mir Deine Idee, die Bahn im Stil der ROKAL-Zeit zu bauen. So etwas schwebt mir als Winterprojekt auch vor.


Grüße, Stefan


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RE: BTTB auf Rokal-Gleisen

#3 von halud62 , 18.12.2011 11:46

Hallo Rokalisti,

vielen Dank für Deine Antwort und die Hinweise und Tipps. Werde mich morgen abend nochmal etwas ausführlicher melden. Bin im Moment auf´m Sprung nach Halle (Saale) zu fahren.

Gruss Hannes


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RE: BTTB auf Rokal-Gleisen

#4 von halud62 , 19.12.2011 20:29

Hallo,

wie angekündigt, möchte ich nun noch etwas näher auf Rokalistis Hinweise und Tipps eingehen. Dass die meisten Rokal-Fahrer das Neusilbergleis bevorzugen, hab ich schon mitbekommen. Wenn ich mal ausreichend davon vorrätig habe(n sollte), schwebt mir vor, die Hohlprofil-Anlage über die Übergangs-Gleisstücke mit einem Neusilber-Vollprofi-Segment zu erweitern. Aber das ist erstmal noch j.w.d.

Die eventuellen Kontakt- und Spannungsabfall-Problem sind mir (denke ich mal) auch hinlänglich vom BTTB-Standardgleis bekannt. Es werden also entsprechend häufige Einspeisungen notwendig werden. Sehe ich aber nicht unbedingt das große Problem darin. Eher würden mir da die angesprochenen Kontaktprobleme kleinerer Loks auf den Weichen Bauchschmerzen bereiten. Dasselbe Problem war u.a. auch mit ein Grund, wieso ich mich wieder von Tilligs EW 1abgewendet habe. Die steilen 22,5°-Winkel der BTTB-Weichen finde ich zwar nach wie vor äußerst scheußlich, aber wenigstens, kommt da jede Lok (außer Rokal natürlich) drüber. Bei Tilligs EW 1 blieben alle kleineren Loks (sogar meine beiden PMT-Loks!) mit steter Regelmäßigkeit liegen - und dass bei 10 Euronen pro Weiche + 15 Euronen für jeden Antrieb. Mittlerweile habe ich auf meiner jetzigen Anlage nur noch BTTB- bzw. Zeuke-Weichen (letztere schalten trotz fehlender Endabschaltung und festangebautem Antrieb wesentlich sicherer als die BTTB-Weichen). nach jeder Weiche folgt ein Übergangsgleisstück BTTB / Tillig bzw. soweit notwendig erstmal das Gegenbogen-Stück. Alle anderen Gleise sind Tillig-Flexgleise oder konfektionierte Tillig-Gleise in den Bögen. Mag manch einer zwar jetzt die Stirne runzeln, aber es ist bei Ausstellungen viel peinlicher, wenn jeder kleineren Lok über jeder Tillig-Weiche per Menschenhand geholfen werden muss.

BTTB bzw. Nachwende-Fahrzeuge werde ich wahrscheinlich nur anfangs auf der Rokal-Anlage fahren lassen. Zumindest, bis ich ausreichend Rokla-Fahrzeuge zur Verfügung habe. Andererseits hätte ich auch kein Problem damit einen BTTB-Zug gemeinsam mit Rokal-Zügen verkehren zu lassen. Nur beide Systeme in einem Zugverband werde ich mir sicher nicht antun.

Größere Loks wie die 44er, 01 etc. werde ich ohnehin nicht auf der Rokal einsetzen. Nicht mal ne 118 oder gar 130er. Allenfalls könnte ich mir noch die 110er, die 56 und den VT 137 (na nun nicht die SVT´s) darauf vorstellen - aber dann wie gesagt nur mit DDR- / Nachwende-Wagen im Zugverband.

Der Hinweis auf die verniedlichten Bahnbauten von Faller & Co. ist eine gute Idee. Auch wenn zahlreiche Augen- / Mamos-Häuser ebenfalls in 1:100 gehalten sind, gibt es bei Faller, Vollmer, Kibri etc. doch so das eine oder andere Schmackerl, das mich reizt.

Zum Schluss nochmals Danke an Rokalisti für die Hinweise.

Gruss Hannes


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