E69 wieder neuaufgebaut

#1 von volvospeed , 28.04.2011 10:16

Mahlzeit Kollegen,

wie schon weiter oben angekündigt, befinden sich im AW Heimbach inzwischen einige Loks und Wagons, die auf eine Wiederbelebung warten.
So, auch eine Fleischmann E 69, älteren Produktionsdatums. Hier waren recht umfangreiche Arbeiten notwendig, um sie wieder zum Laufen zu erwecken.

Optisch, war sie soweit ok, keine Teile abgebrochen nur die Beschriftung schon etwas abgegriffen.



andere Seite ( man erkennt es nur an der Nummer auf der Front, ansonsten beide Seiten identisch von den Details )



Wie üblich, also zuerst mal die Lok zerlegen und sehen wie es darunter aussieht. Hier konnte ich schnell feststellen, das Einiges zu tun war.

Die verbogenen Kupplungen waren hierbei das kleinste Problem. Die Radsätze waren richtig schwarz und so extrem verschmutzt, das man sie am Besten gleich vollständig ersetzen, was ich aber nicht tat, denn wir wollen ja restaurieren ( also möglichst keine Teile dazu kaufen ). Das Fahrgestell selbst wies Oberflächlich teils schon Ansätze von Zinkpest auf. Die Isolierung der Luftspule ( Entstörung ) muß ersetzt werden und ein Blick auf den Kollektor, der Rabenschwarz war, ließ leichte Zweifel aufkommen, ob er noch in Ordnung sei.





In meiner ganzen Moba Zeit, hab ich noch nie solch verschmutzten Radsätze gesehen, ich hab die Lok erst gar nicht auf die Schienen gestellt um zu testen. Hier kann kein Strom fliessen, unmöglich !





Auch hier Ansätze von Korrosion...



Nach der eher ernüchternden Erstabnahme, machte ich mich an das Herzstück der Lok, den Motor. Aus seinem Chassie gelöst, wurde auch dieser genaustens betrachtet.



Nachdem ich das Motorschild entfernte, traf mich fast der Schlag, boahhh was ist das denn??? Extremste Kohlenabriebe



auch am Motorschild



sowie am Ringmagnet selbst



Nun ja, das bekommen wir schon wieder hin. Zuerst aber hieß es sämtliche Teile gründlichst Reinigen und dann die Ursache, für den Extremverschleiß suchen....
Da mir der Anker/Kollektor nicht geheuer vorkam und möglicherweise vielleicht eine Spule durchgebrannt sein könnte, nahm ich mein Meßgerät in die Hand und prüfte Spule für Spule durch. Ergebniss, keiner der Spulen war zum Glück durchgebrannt.

Die Restaurierung beginnt....

alle Teile wurden so weit als möglich zerlegt und gereinigt



So, sah der Motor nach meiner Behandlung aus, fast wie neu, oder ?



Der Kollektor wies sehr starke Riefen auf, weshalb ich das Teil auf meiner Drehbank einspannte, ein paar 1/1000tel abdrehte und dann ordentlich polieren mußte



Nachdem Zusammenbau des Herzstückes sah der Motor fast wieder wie neu aus. Jedoch bemerkte ich das der Anker sich ungewöhnlich schwer drehen ließ. Die Ursache lag an dem Bronzelager Getriebeseitig, welches sich gelöst hatte. Das Bronzelager, hab ich aus dem Gehäuse entfernt und gegen ein neues, aus meinem Bastelfundus ersetzt, ausgerichtet und wieder eingebaut. Hiervon hab ich leider keine Bilder gemacht. Das Lager selbst sicherte ich am Gehäuse mit hochfestem Industriesekundenkleber. Kohlenseitig, überprüfte ich ebenfalls das Bronzelager , rieb es minimal auf, da sich hier irgendwann einmal wohl auch die Welle festfras. Die Motorwelle selbst jedoch hatte glücklicherweise keinerlei Schäden, in Form von Riefen oder sonst was. Den Motor zusammengeschraubt und am Trafo angeschlossen, absolvierte so sein ersten langsamen Umdrehungen, in beiden Richtungen anstandslos. Allerdings, funkte er am Anfang ein wenig, dadurch das ich die Kohlen gegen neue ersetzte und diese noch einlaufen mußten.



Getriebeseitig.
Am leicht weißen Rand ist erkennbar, wie ich das Bronzelager eingeklebte



Nachdem ich nun das Herstück komplett überholt hatte und funktioniertee, ging es ans Fahrgestell, genau genommen an die Radsätze die ich anfänglich schon mit WD 40 einsprühte, um die Verschmutzungen anlösen zu können. Mit einem Küchenpapier trocknete ich sie dann und polierte die Oberfläche wieder auf.

Oben noch verschmutzt, unten nach meiner Behandlung



Weiter gings mit den korrodierten Stellen hier...



am Masseblech und



Getriebabdeckblech.



Der Fahrwerksblock und die Radsätze nach meiner Behandlung



Masseblech gereinigt



Getriebeabdeckblech...





Zahnräder...



das restliche Fahrgestell gereinigt












Mit freundlichen Grüßen
Manuel

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RE: E69 wieder neuaufgebaut

#2 von volvospeed , 28.04.2011 10:17

Nach und nach konnte ich nun wieder die Lok zusammensetzten....

Massekontakt einsetzen, Stromabnehmer und Getriebeabdeckblech, nachdem die Zwischenzahnräder eingesetzt waren anbauen



Getriebe vervollständigen...



Motor einsetzen und anschliessen. Über die Luftspule kam ein Stück Schrumpfschlauch als Isolation.



Getriebeteile und sämtliche Lagerstellen abschmieren ( in dem Fall mit säurefreiem Hochleistungsöl )



Das zum neuem Leben erweckten Fahrgestell...



Die Rahmenabdeckung aufgesteckt...



Traktionsgewichte aufgebaut



und natürlich das gereinigte Gehäuse





Technisch ist die E69 auf jeden Fall wieder fit und kann nun wieder ihre Runden drehen. Die ganze Aktion dauerte ca. 6 Stunden Bastelspaß

Hier noch ein Video, mit den ersten Laufversuchen des restaurierten Fahrgestells.




Inzwischen wartet die Lok auf eine optische Aufarbeitung


Mit freundlichen Grüßen
Manuel

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RE: E69 wieder neuaufgebaut

#3 von Gelöschtes Mitglied , 28.04.2011 17:44

Ist wieder "wie neu" und kann so wieder 50 Jahren (oder mehr) weiter fahren......



   

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